Nie wieder Stromkosten? Dank cleverer Bauweise und innovativer Technik erzeugen Plus-Energie-Häuser mehr Energie, als sie verbrauchen. Doch wie funktioniert das genau – und lohnt sich das Konzept auch für private Haushalte?

Ein Plus-Energie-Häuser produziert mehr Energie als es verbraucht. Foto: Gophotograph / stock.adobe.com
Was ist ein Plus-Energie-Haus?
Während Passivhäuser ihren Energieverbrauch minimieren, gehen Plus-Energie-Häuser noch einen Schritt weiter: Sie produzieren mehr Energie, als sie verbrauchen – und das Jahr für Jahr. Das gelingt durch eine intelligente Kombination aus moderner Bauweise und innovativer Technik:
- Photovoltaikanlagen auf Dach & Fassade – erzeugen Solarstrom für den Eigenverbrauch.
- Wärmepumpen & Solarthermie – sorgen für Heizung & Warmwasser ohne fossile Brennstoffe.
- Hocheffiziente Dämmung – hält die Wärme im Winter drin & im Sommer draußen.
- Batteriespeicher & Smart-Home-Technologie – speichern überschüssige Energie & optimieren den Verbrauch.
Das Ziel: Unabhängigkeit vom Stromnetz und im besten Fall eine Vergütung für eingespeisten Strom, wenngleich die Einspeisevergütung unter bestimmten Voraussetzungen zukünftig entfällt.
Wie funktioniert ein Plus-Energie-Haus im Alltag?
Theorie ist schön und gut – doch wie sieht es im Alltag aus?
Ein echtes Beispiel ist das Aktivhaus B10 in Stuttgart, das 2014 als Modellprojekt entstand. Das Haus produziert 200 Prozent seines Energiebedarfs – also mehr als doppelt so viel wie nötig. Der überschüssige Strom versorgt Elektroautos oder andere Gebäude und Smart-Home-Technik optimiert Heizung, Lüftung & Energieeinsparung.
Was kostet ein Plus-Energie-Haus?
Natürlich hat modernste Technik ihren Preis. Ein Plus-Energie-Haus ist in der Regel 10–15 Prozent teurer als ein konventionelles Haus:
Merkmals | Plus-Energie-Haus | Normales Haus |
---|---|---|
Baukosten | Ca. 10–15 % teurer | Standard |
Energiekosten | 0 € oder sogar Gewinn | Monatliche Kosten |
Staatliche Förderung | ✅ Ja | ❌ Kaum Förderungen |
Unabhängigkeit vom Netz? | ✅ Ja | ❌ Nein |
Tipp: In Deutschland gibt es verschiedene Förderprogramme für energieeffizientes Bauen, etwa die KfW-Förderung oder regionale Zuschüsse.
Wann amortisiert sich ein Plus-Energie-Haus?
Laut Experten amortisiert sich ein Plus-Energie-Haus in 15 bis 20 Jahren. Danach kann es sogar zur Einkommensquelle werden, weil überschüssiger Strom verkauft wird. Ein großer Vorteil: Steigende Energiepreise spielen keine Rolle mehr. Während andere Haushalte unter hohen Stromkosten leiden, kann ein Plus-Energie-Haus-Besitzer entspannt bleiben.