In vielen ostdeutschen Regionen gibt es herrenlose Häuser, die oft umsonst übernommen werden können. Doch Vorsicht: In diesen sogenannten Lost Places lauern oft versteckten Gefahren und Kosten bei diesen.
Bis ein Lost Place wirklich bewohnbar ist, müssen Eigentümer in der Regel viel Geld in die Hand nehmen. Foto: iStock.com / Veronika Kovalenko
Warum gibt es so viele herrenlose Immobilien im Osten?
In ostdeutschen Bundesländern stehen viele Immobilien oft seit Jahrzehnten leer. Der Grund: Besonders in kleineren Gemeinden und ländlichen Gegenden haben die Abwanderung junger Menschen und die wirtschaftlichen Herausforderungen zu einem Rückgang der Bevölkerung geführt. Das Ergebnis: Viele Gebäude, darunter Wohnhäuser und alte Industrieimmobilien, verfallen und bleiben teilweise vollständig ungenutzt.
Ein kostenloses Haus: Traum oder Albtraum?
Viele Gemeinden bieten diese Lost Places oft kostenlos oder gegen einen geringen Obolus an, was zunächst nach einem verlockenden Schnäppchen klingt. Doch Vorsicht: Oft sind die Abrisskosten höher als der Wert des Grundstücks. Hinzu kommt, dass insbesondere auf alten Industrieanlagen Altlasten auf dem Grundstück lauern.
Für potenzielle Käufer bedeutet dies, dass ein scheinbar günstiger Kauf zu einem teuren Problem werden kann. Einige der Immobilien, die online für wenige Euro angeboten werden, haben versteckte Mängel. Käufer könnten in die Falle tappen und auf den Kosten für Abriss, Sanierung oder Entsorgung von Altlasten sitzen bleiben.
Für Interessierte an einem Lost Place gilt daher: Vorsicht ist geboten. Es ist wichtig, vor einer Übernahme den Zustand des Gebäudes genau zu prüfen und die möglichen Kosten abzuwägen. Was auf den ersten Blick wie ein Schnäppchen aussieht, könnte sich schnell als teure Fehlentscheidung entpuppen.
Daten & Fakten zu Lost Places
- In Thüringen gibt es über 400 herrenlose Grundstücke und Immobilien.
- In Sachsen sind es sogar mehr als 800 verlassene Parzellen.
- Die Sanierung oder der Abriss solcher Gebäude kann hohe Kosten verursachen.
Lösungsansätze: Kommunen kämpfen um die Rettung der Bausubstanz
Trotz der Probleme mit herrenlosen Häusern gibt es Städte, die nach Lösungsansätzen suchen. In Altenburg beispielsweise gibt es das Projekt „Hofhalten“, das darauf abzielt, leerstehende Gebäude in der Innenstadt zu sanieren und sie einer neuen Nutzung zuzuführen. Diese Projekte sind jedoch meist auf Fördermittel vom Bund angewiesen.