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Solardachpflicht: Was du 2025 wissen musst

Die Solarpflicht ist in vielen Bundesländern Realität oder steht kurz bevor. Sie betrifft Bauherren, die ein neues Haus planen, und Eigentümer, die ihr Dach sanieren möchten. Doch welche Regelungen gelten, und wie kannst Du die Pflicht erfüllen?

Was ist die Solarpflicht?

Die Solarpflicht, auch als solare Baupflicht bezeichnet, verpflichtet Eigentümer unter bestimmten Bedingungen, eine Solaranlage auf ihrem Dach zu installieren. Dabei kannst Du zwischen zwei Technologien wählen:

  • Photovoltaikanlagen (PV): Diese erzeugen Strom, den Du direkt nutzen oder ins Netz einspeisen kannst.
  • Solarthermieanlagen: Diese nutzen die Sonnenenergie, um Wasser zu erwärmen und Deine Heizung zu unterstützen.

Die Kosten für eine typische PV-Anlage liegen 2025 je nach Größe zwischen 7.500 und 18.000 Euro (ohne Stromspeicher). Trotz der Investition lohnt sich die Installation durch Einsparungen bei den Stromkosten und Einspeisevergütungen in der Regel innerhalb von 10 bis 20 Jahren.

Wo gilt die Solarpflicht in Deutschland?

Die Solarpflicht wird auf Landesebene geregelt. Sie betrifft oft Neubauten und größere Dachsanierungen. Hier eine Übersicht über die wichtigsten Regelungen:

  • Baden-Württemberg: Die Solarpflicht gilt seit 2022 für Neubauten, seit 2023 auch für Dachsanierungen.
  • Berlin: Seit 2023 müssen alle Neubauten und umfassend sanierte Dächer eine Solaranlage haben.
  • Hamburg: Neubauten sind seit 2023 betroffen, Bestandsgebäude seit 2024 bei Dachsanierungen.
  • Bremen: Seit Juli 2024 gilt die Solarpflicht bei Neubauten und grundlegenden Dachsanierungen.
  • Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen: Ab 2025 gilt die Solarpflicht für Neubauten, ab 2026 für Dachsanierungen.
  • Bayern: Eine „Soll-Vorschrift“ tritt 2025 in Kraft. Sie empfiehlt Solaranlagen, ist aber rechtlich nicht bindend.

Für Gewerbegebäude und kommunale Bauten gelten oft strengere Regeln, und manche Städte, wie Tübingen oder Bonn, haben eigene Vorschriften.

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Wie erfülle ich die Solarpflicht?

Wenn du von der Solarpflicht betroffen bist, solltest du folgende Schritte beachten:

  1. Prüfe die Voraussetzungen
    Finde heraus, ob dein Dach für eine Solaranlage geeignet ist. Faktoren wie die Ausrichtung, Dachneigung oder Verschattung spielen eine Rolle.
  2. Wähle die richtige Technologie
    Entscheide dich zwischen einer PV-Anlage und einer Solarthermieanlage, je nachdem, ob du Strom oder Wärme erzeugen möchtest. PV-Anlagen sind vielseitiger, während Solarthermie vor allem bei hohem Warmwasserbedarf sinnvoll ist.
  3. Hole Angebote ein
    Vergleiche Preise und Leistungen mehrerer Anbieter. Online-Portale wie www.selfmade-energy.com oder www.photovoltaik-angebotsvergleich.de helfen dir, passende Angebote zu finden.
  4. Nutze Förderprogramme
    Viele Bundesländer und Kommunen bieten Zuschüsse für die Installation von Solaranlagen. Auch die KfW-Bank fördert mit günstigen Krediten.
  5. Lass die Anlage fachgerecht installieren
    Beauftrage eine qualifizierte Fachfirma, um sicherzustellen, dass die Installation den gesetzlichen Anforderungen entspricht.
  6. Betreibe die Anlage effizient
    Nutze möglichst viel des erzeugten Stroms selbst, z. B. für Deine Wärmepumpe oder das Laden eines E-Autos. Überschüssigen Strom kannst du ins Netz einspeisen und eine Vergütung erhalten.

Ausnahmen von der Solarpflicht

Es gibt Situationen, in denen die Solarpflicht nicht greift:

  • Technische Einschränkungen: Ein Dach, das nach Norden ausgerichtet ist oder stark verschattet wird, eignet sich oft nicht für Solaranlagen.
  • Denkmalschutz: Bei denkmalgeschützten Gebäuden gelten besondere Vorschriften, die die Installation von Solaranlagen einschränken können.
  • Unverhältnismäßigkeit: Wenn die Kosten der Anlage in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen, kann eine Ausnahme genehmigt werden.

Was bringt die Solarpflicht?

Die Solarpflicht hat mehrere Vorteile:

  • Klimaschutz: Die Nutzung von Solarenergie reduziert CO₂-Emissionen und hilft, die Klimaziele zu erreichen.
  • Kostenersparnis: Durch Eigenverbrauch sparst du langfristig Stromkosten.
  • Wertsteigerung der Immobilie: Häuser mit Solaranlagen sind attraktiver für Käufer und Mieter.

Allerdings gibt es auch Kritik. Höhere Baukosten belasten Bauherren, und nicht jede Immobilie ist für eine Solaranlage geeignet. Förderprogramme und Steuererleichterungen sollen diese Nachteile jedoch abmildern.

Blick in die Zukunft: Kommt die bundesweite Solarpflicht?

Die EU-Gebäuderichtlinie 2024 sieht vor, dass ab 2030 alle neuen Wohngebäude und ab 2027 alle neuen Gewerbegebäude in der EU mit Solaranlagen ausgestattet werden müssen. Diese Vorgaben müssen bis 2026 in deutsches Recht umgesetzt werden. Eine bundesweite Solarpflicht könnte daher bald Realität werden.

Fazit: Die Solarpflicht ist ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität und eine sinnvolle Investition in die Zukunft. Wenn Du ein neues Haus baust oder Dein Dach sanierst, informiere Dich rechtzeitig über die geltenden Vorschriften und nutze Fördermöglichkeiten. Mit einer Solaranlage tust Du nicht nur etwas für die Umwelt, sondern auch für Deinen Geldbeutel.

Test: Solardachpflicht in deinem Bundesland?

Wähle dein Bundesland aus, um die aktuellen Regelungen zur Solarpflicht und konkrete Maßnahmen für Hausbesitzer zu erfahren:

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