Das Heizen mit Öl und Gas ist teuer geworden, außerdem belastet es die Umwelt. Käufer, Eigentümer und Vermieter stehen alle vor der Frage: soll ich jetzt meine Öl- und Gasheizung umrüsten? Wir zeigen die im besten Fall emissionslosen Alternativen.
Übersicht
Gas- oder Ölheizung umrüsten: Welche Alternativen gibt es?
Für die Wärmewende müssen viele EIgentümer ihre alten Heizungen umrüsten. Foto: Ольга Рязанцева / stock.adobe.com
Über 70 Prozent der Häuser in Deutschland werden mit Öl oder Gas beheizt. Wer seine alte Heizung aufgrund steigender Preise und der umweltschädlichen CO2-Emissionen austauschen will, kann aus vielen Alternativen wählen. Doch längst nicht jede wird mit 100 Prozent erneuerbaren Energien betrieben und ist für jeden Haustyp geeignet.
100% erneuerbare Energie
- Wärmepumpe, wenn der benötigte Strom ebenfalls aus erneuerbaren Energien stammt: Umrüsten bringt oft bauliche Maßnahmen wie den Einbau einer Großflächenheizung mit sich.
- Solarthermie: Als Ergänzung zu einem bestehenden Heizsystem denkbar, wenn genügend Dachfläche vorhanden ist.
- Hybride Systeme aus erneuerbaren Energien: Umrüsten sehr aufwendig und teuer, da zwei neue Heizsysteme installiert werden müssen.
- Pelletheizung: Sehr gut geeignet für das Umrüsten einer Öl- oder Gasheizung in einem älteren Einfamilienhaus, da vergleichsweise einfach in bestehendes Heizsystem integrierbar.
Teilweise erneuerbare Energie beziehungsweise CO2-arm
- Hybride Systeme aus erneuerbaren und fossilen Energien: Das Umrüsten kann aufwendig werden.
- Fernwärme: Generell überall möglich, wo Fernwärme angeboten wird.
- Brennstoffzellenheizung / Mini-Blockheizkraftwerk: Geeignet für Mehrfamilienhäuser und Altbauten, die einen hohen Energiebedarf haben.
Die eine Alternative zur Öl- und Gasheizung, die für alle passt, gibt es nicht. Sie haben alle Vor- und Nachteile. Außerdem können die Preise je nach Art der Heizung stark variieren – hinzu kommen noch die Kosten für den Einbau.
Beim Umrüsten einer Heizung in einem gebrauchten Haus können zusätzlich Kosten entstehen, da oft das komplette System – also zum Beispiel auch Rohre und Heizkörper – ausgetauscht werden müssen. Allerdings wird das Umrüsten einer Ölheizung auch entsprechend höher gefördert. Und einen Vorteil hat das Umstellen auf eine Heizung mit erneuerbaren Energiequellen in jedem Fall: es schont die Umwelt.
Öl- und Gasheizung austauschen: Welche Alternative ist die beste?
Die Alternativen unterschieden sich vor allem in ihrer Funktion und den Voraussetzungen für den Einbau:
Kann ich eine Wärmepumpe im Altbau nachträglich einbauen?
Die Wärmepumpe ist im Neubau mittlerweile weit verbreitet. Aber auch in einer Bestandsimmobilie ist es unter bestimmten Voraussetzungen möglich, auf eine Wärmepumpe umzurüsten.
Welche Voraussetzungen sollten im Altbau für eine Wärmepumpe erfüllt sein?
Überlegen Eigentümer in einer Bestandswohnung ihre alte mit Öl oder Gas betriebene Heizung gegen eine Wärmpumpe zu tauschen, kommt es auf das Zusammenspiel folgender drei Faktoren an:
- Dämmung
- Heizkörperfläche
- Vorlauftemperatur
Hintergrund: Eine Wärmepumpe arbeitet dann am effizientesten und sparsamsten, wenn die Vorlauftemperatur möglichst gering ist. Allerdings: Je schlechter ein Gebäude gedämmt ist, umso höher muss die Vorlauftemperatur der Heizung sein, um die Räume ausreichend zu beheizen. In vielen schlecht gedämmten Häusern ist daher eine Vorlauftemperatur von 70 bis 80 Grad nötig. In der Regel arbeiten herkömmliche Wärmepumpen aber nur bis maximal 55 Grad wirtschaftlich.
Lösungen für den Altbau: Spezielle Hochtemperatur-Wärmepumpen schaffen mittlerweile Vorlauftemperaturen von bis zu 80 Grad und sollen trotzdem eine hohe Effizienz erreichen. Allerdings sollten Eigentümer in diesem Fall genau kalkulieren und einen Fachmann zu Rate ziehen, ob die Hochtemperatur-Wärmepumpe im Betrieb sparsamer ist als die alte Heizung. Denn diese Art von Wärmepumpe verbraucht in jedem Fall mehr Strom als eine herkömmliche Wärmepumpe und ist in der Anschaffung teurer.
Eine vergleichsweise kostengünstige Lösung könnten großflächige Heizkörper sein. Durch deren Einsatz kann die Vorlauftemperatur gesenkt werden, da die Wärme von einer größeren Fläche auf das Zimmer verteilt wird und die Heizkörper weniger Hitze entwicklen müssen. Diesen Effekt erreichen Eigentümer beispielsweise mit einer Fußbodenheizung. Aber auch Wand- und Deckenheizungen reduzieren die benötigte Vorlauftemperatur und sind im Altbau meist leichter nachzurüsten. Ergänzend oder alternativ zu einem größeren Heizkörper können Eigentümer auch in eine bessere Dämmung ihrer Immobilie investieren, um den Wärmeverlust zu reduzieren.
Jetzt testen: Kann ich meine Immobilie mit einer Wärmepumpe beheizen?
Eigentümer können ganz einfach testen, ob ihre Bestandsimmobilie für den Einsatz einer Wärmepumpe auch ohne zusätzliche Investitionen in größere Heizkörper oder bessere Dämmung geeignet ist: Dazu müssen sie an einem sehr kalten Tag die Vorlauftemperatur der Heizung auf 45 bis maximal 55 Grad reduzieren. Jetzt die Thermostate aufdrehen und beobachten, ob die Zimmer wie gewohnt warm werden. Wenn ja, kann im Altbau ein Wärmepumpe nachgerüstet werden.
Wenn die Zimmer hingegen nicht richtig warm werden, können Flächenheizkörper oder eine bessere Dämmung die Lösung sein.
Wie funktioniert eine Wärmepumpe?
Wärmepumpen können mit unterschiedlichen Energiequellen betrieben werden, funktionieren aber alle nach demselben Prinzip. Die Funktionsweise einer Wärmepumpe lässt sich mit der eines Kühlschranks vergleichen. Während ein Kühlschrank den Nahrungsmitteln Wärme entzieht und diese nach außen abgibt, entzieht eine Wärmepumpe der Umwelt Wärme und gibt diese an das Haus ab.
Je nach Art der Wärmepumpe wird die Energie dabei aus dem Erdboden, der Luft oder dem Grundwasser gewonnen. Die Wärme wird in der Regel mit Hilfe von Wasser verteilt – dieses nimmt sie auf und transportiert sie in die Flächenheizungen im Haus oder in die Heizkörper. Mit demselben Prinzip kann die gewonnene Wärme auch zum Aufheizen des Warmwasserspeichers verwendet werden.
Kann ich eine Solarthermie-Anlage nachträglich einbauen?
Eine Solarthermie-Anlage ist immer eine Ergänzung zu einem anderen Heizungssystem und arbeitet in einem hybriden Heizsystem aus erneuerbaren Energien zum Beispiel einer Wärmepumpe zu.
Wie funktioniert eine Solarthermie-Anlage?
Die auf dem Dach installierten Kollektoren fangen die Sonnenstrahlung ein und wandeln sie in Wärmeenergie um, die sie an einen Speicher weitergeben, an dem beispielsweise auch die Wärmepumpe hängt.
Welche Voraussetzungen müssen für eine Solarthermie-Anlage erfüllt sein?
Es gilt: Je größer die Kollektorfläche, desto höher der Beitrag der Solarthermie-Anlage zur Wärmeversorgung des Hauses. Eine kleinere Anlage unterstützt meist nur die Warmwasserversorgung des Hauses. Ist die Kollektorfläche größer, kann die Solarthermie-Anlage zusätzlich die Heizung unterstützen.
Kann ich hybride Heizsysteme nachträglich einbauen?
Hybride Heizungen sind mindestens zwei voneinander unabhängige Systeme, die das Haus in Kombination mit Wärme versorgen. Unterschieden wird zwischen:
- Erneuerbare-Energien-Hybrid wie zum Beispiel Wärmepumpe-Solarthermie oder Solarthermie-Holzheizung
- Gas-Hybrid wie beispielsweise Gas-Solarthermie oder Gas-Wärmepumpe
Das sind laut Heizungsexperten auch die vier wirtschaftlich sinnvollsten Hybridsysteme.
Wie funktionieren Hybrid-Heizungen?
Am häufigsten werden Hybrid-Heizungen mit einer Kombination aus fossilen und erneuerbaren Energieträgern betrieben. In diesem Fall wird das fossile System hinzugeschaltet, wenn die Erneuerbare-Energie-Heizung den Wärmebedarf alleine nicht abdecken kann.
Im Falle zweier Heizungen, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden, unterstützt das eine System wie zum Beispiel eine Solarthermie das Hauptsystem, das beispielsweise eine Wärmepumpe sein kann. Beide Systeme laufen dann gleichzeitig.
Welche Voraussetzungen müssen für Hybrid-Heizungen erfüllt sein?
In einem Hybrid-Heizungssystem nimmt der Pufferspeicher die zentrale Rolle ein, denn er speichert die von den verschiedenen Quellen erzeugte Wärme und führt sie bei Bedarf dem Heizkreislauf des Hauses zu. In einem bestehenden Gebäude muss das Heizungssystem also entsprechend umgerüstet werden.
Was kosten Hybrid-Heizungen?
Die Kosten für ein hybrides Heizungssystem sind von der Kombination abhängig: Wer zusätzlich zur Gasheizung beispielsweise eine Wärmepumpe einbaut, zahlt etwa 20.000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für notwendige Anpassungen am Heizsystem des gebrauchten Hauses, für die Hausbesitzer eine Fachplanung und Baubegleitung in Anspruch nehmen können, was noch einmal etwa 5.000 Euro kostet.
Wer ein Hybrid-Heizsystem einbaut, das komplett mit erneuerbaren Energien betrieben wird, muss für eine Kombination aus Wärmepumpe und Solarthermie mit etwa 30.000 Euro rechnen.
Werden Hybrid-Heizungen gefördert?
Sowohl Gas-Hybridanlagen als auch Erneuerbare-Energie-Hybridsysteme (EE-Hybrid) werden gefördert:
- Gas-Hybrid: 30 Prozent und bei Austausch einer Ölheizung 40 Prozent
- EE-Hybrid: 35 Prozent und bei Austausch einer Ölheizung 45 Prozent
Für wen lohnt sich eine Hybrid-Heizung?
Wer nicht komplett auf Gas als Energiequelle verzichten möchte oder kann, für den kann sich eine Gas-Hybrid-Heizung lohnen. Allerdings immer unter Vorbehalt der Entwicklung der Gaspreise, denn unverhältnismäßig hohe Gaspreise wird die Kombination mit einer Wärmepumpe oder Solarthermie nicht auffangen können.
Für diejenigen Hauskäufer, die komplett von fossilen Energieträgern weg möchten und die bestehende Heizung auf eine Erneuerbare-Energien-Hybrid-Heizung umrüsten wollen, wird der Umbau meist aufwendig und teuer – wenn er überhaupt machbar ist.
Kann ich eine Pelletheizung nachträglich einbauen?
Pelletheizungen gelten als CO2-neutral und werden mit einem nachwachsenden Rohstoff betrieben. Allerdings stoßen sie Feinstaub aus.
Wie funktioniert eine Pelletheizung?
Eine Holzzentralheizung, die mit Pellets betrieben wird, funktioniert ganz ähnlich wie eine Öl- oder Gasheizung: Durch Verbrennung von Holz in einem Kessel entsteht Hitze, die Wasser erwärmt. Bei diesem Prozess wird zwar kein Kohlenstoffdioxid ausgestoßen, dafür aber Feinstaub. Dieser Ausstoß kann allerdings verringert werden, indem statt Stückholz Holzpellets verwendet werden. Weiterer Vorteil von Pelletheizungen: Sie funktionieren in der Regel vollautomatisch.
Info: Pellets werden aus Holzresten und Sägespänen gepresst. Sie haben einen hohen Heizwert und verbrennen im Verglich zu Scheitholz sauberer, da sie keine Rinde und kaum Feuchtigkeit enthalten.
Welche Voraussetzungen müssen für eine Pelletheizung erfüllt sein?
Wer eine Pelletheizung einbauen möchte, der benötigt vor allem Platz: Denn neben dem Kessel müssen auch die Pellets untergebracht werden. Diesen Platz finden Käufer in einem älteren Einfamilienhaus mit Ölheizung meist dort, wo die Tanks stehen. Ansonsten kann eine Pelletheizung gut in das bestehende Heizsystem integriert werden.
Kann ich nachträglich auf Fernwärme umrüsten?
Fernwärme ist die meistgenutzte Alternative zu Öl- und Gasheizungen und hat einen großen Vorteil: der Endverbraucher benötigt keine Heizanlage. Problem: die Verfügbarkeit.
Wie funktioniert Fernwärme?
Fernwärme entsteht zentral in einem Kraftwerk und gelangt in der Regel mit Wasser als Wärmeträger über ein Rohrleitungssystem direkt zum Verbraucher. Dort wird die Fernwärme zum Heizen und zur Warmwasserversorgung genutzt.
Info: In 80 Prozent der Fälle entsteht Fernwärme als Nebenprodukt durch Verbrennung in einem Kraftwerk mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) – das Hauptprodukt ist Strom. Aber auch in Müllverbrennungsanlagen oder Blockheizkraftwerken lässt sich grundsätzlich Fernwärme erzeugen.
Auf das, was in den Kraftwerken verbrannt wird, hat der Verbraucher also keinen Einfluss. Am häufigsten kommt Erdgas zum Einsatz, gefolgt von Kohle.
Welche Voraussetzungen müssen für Fernwärme erfüllt sein?
Fernwärme-Kunden brauchen zu Hause keine eigene Heizanlage, sondern nur eine recht kompakte Fernwärmeübergabestation. Allerdings muss für Fernwärme zusätzlich der Hausanschluss umgerüstet werden, damit das Rohrleitungssystem mit der Fernwärme angeschlossen werden kann.
Um überhaupt Fernwärme nutzen zu können, muss ein entsprechendes Rohrnetz vorhanden sein, das die Fernwärme transportiert. Das ist Ballungszentren der Fall, in kleineren Städten und auf dem Land hingegen oft nicht.
Was kostet das Umrüsten auf Fernwärme?
Das Umrüsten des Hausanschlusses für Fernwärme kostet je nach Anbieter und Aufwand zwischen 5.000 und 15.000 Euro.
Wird Heizen mit Fernwärme gefördert?
Der Anschluss an ein Fernwärmenetz wird allgemein mit 30 bis 35 Prozent gefördert. Wird dabei von einer Ölheizung auf Fernwärme umgerüstet, steigt die Förderung auf 35 bis 45 Prozent.
Zusätzlich sollten sich Interessierte über weitere Fördermittel der Bundeländer und den zuständigen Stadtwerken erkundigen.
Für wen rentiert sich Fernwärme?
Größter Vorteil von Fernwärme ist, dass sie gebrauchsfertig ins Haus kommt und die Eigentümer vor Ort weder Kessel noch sonstige Installationen benötigen. Entsprechend einfach ist auch das Umrüsten von einer Gas- oder Ölheizung auf Fernwärme.
Demgegenüber stehen allerdings einige Punkte, die berücksichtigt werden sollten: Der Verbraucher hat keinen Einfluss darauf, wie die Fernwärme entsteht – meist werden Gas oder Kohle eingesetzt. Außerdem haben Fernwärmeanbieter oft ein örtliches Monopol, wodurch die Preise für Fernwärme in Deutschland sehr von Stadt zu Stadt sehr stark schwanken. Insgesamt ist dadurch Fernwärme oft teurer als Gas und Öl.
In kleineren Städten und auf dem Land kommt Fernwärme als Alternative zur Öl- oder Gasheizung oft gar nicht erst in Frage, da sie schlicht nicht verfügbar ist.
Kann ich nachträglich auf ein Mini-Blockheizkraftwerk umrüsten?
Mit einem Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW) können Ein- und Mehrfamilienhäuser selbst Wärme und Strom erzeugen.
Wie funktioniert ein Mini-Blockheizkraftwerk?
Ein Mini-Blockheizkraftwerk arbeitet wie ein großes Kraftwerk zur Erzeugung von Fernwärme: Durch Verbrennung wird ein Generator angetrieben, der Strom erzeugt. Die dabei entstehende Wärme wird ein einen Pufferspeicher geleitet, der das Haus mit Wärme versorgt. Der Strom kann entweder selbst genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist werden.
Als Brennstoff kommen Gas, Öl und Kohle in Frage – von den gängigen Brennstoffen wäre noch der Betrieb mit Holzpellets am umweltschonendsten. Alternativ lässt sich ein Mini-Blockheizkraftwerk mit einer Brennstoffzelle betreiben.
Welche Voraussetzungen müssen für ein Mini-Blockheizkraftwerk erfüllt sein?
Damit ein Mini-Blockheizkraftwerk arbeiten kann, muss die Anlage selbst installiert und ein Pufferspeicher installiert werden. Zudem sind oft Anpassungen am hydraulischen und elektrischen System der Haustechnik nötig.
Kann ich auf eine Brennstoffzellenheizung wechseln?
Eine Brennstoffzellenheizung gilt als effizienteste und innovativste Alternative zur klassischen Öl- und Gasheizung. Zumindest in der Theorie, denn aktuell ist die Technologie noch nicht vollends ausgereift.
Wie funktioniert das Heizen mit einer Brennstoffzelle?
Eine Brennstoffzellenheizung funktioniert wie ein Mini-Blockheizkraftwerk. Allerdings fungiert hier Wasserstoff, der mit Sauerstoff reagiert, als Brennstoff. Bei diesem Prozess entstehen Wasser, Strom und Wärme.
Info: Da die Herstellung von reinem Wasserstoff sehr aufwendig und noch nicht wirtschaftlich ist, muss der Brennstoffzelle Gas zugeführt werden. Aus dem Bio-Methan wird der benötigte Wasserstoff gewonnen. Die Verbrennung läuft anschließend weitestgehend CO2-neutral ab.
Welche Voraussetzungen müssen für eine Heizung mit Brennstoffzelle erfüllt sein?
Für eine Brennstoffzellen-Heizung müssen folgende Komponenten vorhanden sein:
- ein Gasanschluss
- eine zentrale Heizungsanlage
- ein Wärmespeicher
Was kostet eine Heizung mit Brennstoffzelle?
Eine Brennstoffzellen-Heizung kostet im Einstiegspreis etwa 20.000 und kann im Komplettpaket bis zu 32.000 Euro teuer werden.
Wird eine Heizung mit Brennstoffzelle gefördert?
Die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bezuschusst eine Brennstoffzellen-Heizung mit 40 Prozent der Kosten.
Rentiert sich das Heizen mit einer Brennstoffzelle?
Wer die Brennstoffzellen-Heizung als reine Heizung und Alternative zur Gas- oder Ölheizung nutzen will, für den wird sie sich (noch) nicht rentieren. Rentabel kann diese Technologie aber durch den erzeugten Strom werden, dessen Produktion mit der Heiztätigkeit steigt. Sie könnte also in einem Mehrfamilienhaus zum Einsatz kommen. Aber auch für Käufer eines Altbaus, bei dem ein hoher Heizbedarf besteht, könnte die Brennstoffzellen-Heizung eine Alternative zur Öl- und Gasheizung sein.
Kann ich eine Öl- oder Gasheizung optimieren?
Wenn Käufer eines bestehenden Hauses oder Vermieter eines Mehrfamilienhauses die alte Heizung in ihrer Immobilie nicht direkt gegen ein neues System tauschen wollen, können Gas-Brennwertheizungen vorerst „Renewable Ready“ gemacht werden. Das bedeutet, dass die Gasheizung für den Einsatz von erneuerbaren Energien vorbereitet ist und zu einer Gas-Hybridheizung umgebaut werden kann.
Außerdem sind reine Heizungsoptimierungen wie zum Beispiel der Austausch von Heizungspumpen und die Anpassung der Vorlauftemperatur möglich. Aber auch der Einbau einer Fußbodenheizung gehört dazu.
An diesen Maßnahmen beteiligt sich die Bundesförderung für effiziente Gebäude mit 20 Prozent an den Kosten.
Was können Mieter gegen steigende Öl- und Gaspreise tun?
Mieter sind von der Entscheidung des Vermieters abhängig, welches Heizsystem er wählt. Die steigenden Öl- und Gaspreise bekommt der Mieter auf jeden Fall verzögert zu spüren, da sie mit der Nebenkostenabrechnung umgelegt werden. Für 2021 kommt außerdem noch die CO2-Steuer hinzu, die seit 2023 zwischen Mieter und Vermieter aufgeteilt wird. Heizkosten sparen kann jeder selbst mit dem eigenen Heizverhalten.
Eine immowelt Analyse hat ergeben, dass die Warmmieten wegen steigender Energiepreise in den 14 größten deutschen Städten bereits 2021 um bis zu 117 Euro pro Monat für eine 90-Quadratmeter-Mietwohnung gestiegen sind.