Du träumst vom Eigenheim, doch der Weg dorthin beginnt mit der Suche nach dem perfekten Baugrundstück. Ob in der Stadt oder auf dem Land – mit den richtigen Tipps und Tricks wird die Suche einfacher und erfolgreicher.
Grundstückssuche: Wo und wie du fündig wirst
Die Suche nach dem passenden Baugrundstück ist oft anspruchsvoller als gedacht. Die hohe Nachfrage hat Grundstücke in vielen Regionen teuer und knapp gemacht, vor allem in Ballungsräumen. Doch es gibt mehrere Wege, wie du zum Ziel gelangst:
- Makler beauftragen: Ein Makler kennt den Markt und hilft dir, das ideale Grundstück zu finden. Er kennt sich mit Baurecht aus und kann dich bei Verhandlungen unterstützen. Bedenke jedoch: Die Provision beträgt in der Regel zwischen 3,57 Prozent und 7,14 Prozent des Kaufpreises – ein erheblicher Kostenfaktor.
- Anfragen bei der Kommune: Viele Gemeinden erschließen Wohngebiete und bieten Grundstücke zu vergleichsweise günstigen Preisen an. Oft entfallen hier Maklerkosten, und die Vergabe erfolgt transparent.
- Online-Portale nutzen: Plattformen wie immowelt bieten eine große Auswahl an Grundstücken – von Privatpersonen, Maklern oder Bauträgern. Du kannst bequem von zu Hause aus suchen und dich durch detaillierte Beschreibungen und Fotos informieren.
- Bauträger-Grundstücke: In Regionen mit knappen Bauflächen kannst du bei Bauträgern fündig werden. Oft bist du dann allerdings verpflichtet, das Haus auch mit diesem Bauträger zu bauen.
Wichtige Checks vor dem Kauf
Hast du ein Grundstück gefunden, das dir gefällt, solltest du es genau prüfen, bevor du den Kaufvertrag unterschreibst. Hier sind die wichtigsten Punkte:
1. Bebauungsplan einsehen
Der Bebauungsplan gibt vor, wie ein Grundstück bebaut werden darf. Er regelt zum Beispiel:
- Dachform und Anzahl der Stockwerke.
- Mindestabstände zu Nachbargrundstücken.
- Größe und Lage des Gebäudes.
Falls kein Bebauungsplan vorliegt, muss sich der Bau an der Nachbarschaft orientieren. Das Baugesetzbuch (§ 34 BauGB) definiert hier die Anforderungen.
2. Grundbucheintrag prüfen
Ein Blick ins Grundbuch ist unverzichtbar. Hier findest du Informationen zu:
- Hypothekenlasten.
- Wegerechten.
- Vorkaufsrechten, etwa durch die Gemeinde.
3. Erschließungsstatus klären
Ein Grundstück kann „erschlossen“ oder „unerschlossen“ sein. Unerschlossene Grundstücke wirken oft günstiger, bringen aber zusätzliche Kosten mit sich, etwa für den Anschluss an Kanalisation, Strom, Wasser oder Telefon. Diese Kosten können je nach Grundstücksgröße mehrere Zehntausend Euro betragen.
4. Beschaffenheit des Grundstücks untersuchen
Die Bodenbeschaffenheit ist entscheidend, besonders wenn du ein Haus mit Keller bauen möchtest. Hanglagen oder ein hoher Grundwasserstand können zusätzliche Baumaßnahmen wie eine Kellerabdichtung erforderlich machen. Ein geotechnisches Gutachten kostet zwischen 1.000 und 1.500 Euro und gibt dir Sicherheit.
Achtung bei Altlasten und Altbestand
Manchmal werden Grundstücke mit alten Gebäuden angeboten. Diese sind oft günstiger, weil zusätzliche Kosten für den Abriss anfallen können. Je nach Größe und Materialien des Gebäudes können diese schnell in die Zehntausende gehen. Der Vorteil solcher Grundstücke ist jedoch häufig eine größere Fläche, die du individuell nutzen kannst – beispielsweise für einen großzügigen Garten.
Altlasten beachten:
Besonders auf ehemaligen Gewerbe- oder Industriegrundstücken können Altlasten wie Chemikalien oder Öl die Nutzung beeinträchtigen. Eine Anfrage beim Altlastenkataster oder ein Baugrundgutachten gibt dir Klarheit und schützt dich vor unerwarteten Kosten.
Kosten richtig kalkulieren
Beim Grundstückskauf fallen neben dem Kaufpreis auch einige Nebenkosten an, die du einplanen solltest:
- Grunderwerbsteuer: Je nach Bundesland zwischen 3,5 Prozent und 6,5 Prozent des Kaufpreises.
- Notarkosten und Grundbuch: Etwa 1,5 Prozent des Kaufpreises.
- Maklerprovision: Wenn ein Makler involviert ist, beträgt die Provision meist 3,57 Prozent bis 7,14 Prozent des Kaufpreises.
Alternative: Erbbaurecht statt Grundstückskauf
Wenn der Grundstückskauf zu teuer ist, könnte das Erbbaurecht eine Alternative sein. Dabei pachtet der Bauherr das Grundstück für einen bestimmten Zeitraum, meist 99 Jahre, und zahlt einen jährlichen Erbbauzins (in der Regel 4–6 Prozent des Grundstückswerts). Der Vorteil: Es fallen keine hohen Kaufkosten an. Der Nachteil: Du wirst nicht Eigentümer des Grundstücks und bist langfristig an den Erbpachtgeber gebunden.
Dein Weg zum Traumgrundstück
Die Suche nach dem perfekten Bauplatz erfordert Geduld und sorgfältige Planung. Mit einer gründlichen Prüfung des Grundstücks und der Kosten sicherst du dich vor unangenehmen Überraschungen ab. Egal, ob du dein Grundstück direkt kaufst oder dich für das Erbbaurecht entscheidest: Die richtige Vorbereitung ist entscheidend, damit dein Traum vom Eigenheim Wirklichkeit wird.