Seit dem 27. August 2024 können alle Eigentümer staatliche Förderung für den Austausch alter Gas- und Ölheizungen gegen klimafreundlichere Alternativen beantragen. Hier erfährst du in 5 Schritten, wie du die maximale Förderung für deinen Heizungstausch erhältst.
Durch geschickte Kombination von Boni können Eigentümer beim Einbau einer Wärmepumpe einen Förderanteil von bis zu 70 Prozent erreichen. Foto: OneStockShop / stock.adobe.com
1. Die richtige Planung ist entscheidend
Eine erfolgreiche energetische Sanierung beginnt mit der umfassenden Planung. Hierbei spielt nicht nur die Wahl der richtigen Technologien wie Wärmepumpen oder Biomasseheizungen eine Rolle, sondern auch die strategische Nutzung von Fördermitteln. Zunächst solltest du den Umfang deiner Sanierung festlegen: Handelt es sich um den reinen Heizungstausch oder planst du zusätzliche Maßnahmen wie die Dämmung von Dach und Fassade?
Für eine fundierte Planung ist es ratsam, einen Fördermittelberater und einen Energieeffizienzberater hinzuzuziehen. Diese Experten helfen dir, den energetischen Ist-Zustand deiner Immobilie zu ermitteln und die anvisierte Energieeffizienzklasse zu definieren. Der Fördermittelberater verschafft sich einen Überblick über alle verfügbaren Zuschüsse und Kredite, während der Energieeffizienzberater den energetischen Bedarf deines Gebäudes bewertet.
2. Feinplanung und Budgetierung: Ein Muss für hohe Zuschüsse
Nach der Grobplanung folgt die Feinplanung, bei der ein Architekt oder Fachplaner konkrete Kostenschätzungen vornimmt. Diese werden mit deinem Budget abgeglichen, um sicherzustellen, dass ausreichend Mittel zur Verfügung stehen. In dieser Phase solltest du auch entscheiden, welche Fördermittel konkret beantragt werden sollen.
In der Feinplanung müssen die Maßnahmen so detailliert werden, dass sie den Richtlinien der Förderstellen entsprechen. Beispielsweise musst du sicherstellen, dass deine alte Heizung die nötigen Kriterien für die Förderung erfüllt und dass die geplanten Maßnahmen den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG 2024) – besser bekannt als Heizungsgesetz – entsprechen.
3. Förderanträge richtig stellen: Keine Chance verpassen
Die Beantragung der Fördermittel ist ein kritischer Schritt. Bevor du den Antrag stellst, sollten alle Liefer- und Leistungsverträge mit einer aufschiebenden Bedingung abgeschlossen sein. Diese Bedingung stellt sicher, dass der Vertrag erst nach Zusage der Fördermittel in Kraft tritt.
Um einen Förderantrag zu stellen, benötigst du zwingend eine Bestätigung zum Antrag (BzA), die von einem bei der Deutschen Energie-Agentur (DENA) registrierten Energieeffizienz-Experten ausgestellt wird. Diese Bestätigung belegt, dass dein Heizungstausch förderfähig ist. Der Antrag selbst wird dann online bei der KfW oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingereicht.
4. Die besten Boni kombinieren: Bis zu 70 Prozent Zuschuss möglich
Die Förderung im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) bietet eine Grundförderung von 30 Prozent der Investitionskosten. Doch durch geschickte Kombination von Boni kannst du bis zu 70 Prozent erreichen:
- Effizienzbonus: 5 Prozent zusätzlich für bestimmte Wärmepumpen oder 2.500 Euro für emissionsarme Biomasseheizungen.
- Speed-Bonus: 20 Prozent extra, wenn die alte Heizung bis Ende 2028 ausgetauscht wird.
- Einkommensbonus: 30 Prozent für Haushalte mit einem zu versteuernden Einkommen von bis zu 40.000 Euro pro Jahr.
Mit diesen Boni kannst du deine Förderung deutlich erhöhen, was den Heizungstausch finanziell attraktiver macht.
5. Umsetzung und Nachweise: So vermeidest du Stolpersteine
Nach der Bewilligung deiner Förderanträge kannst du mit der Umsetzung beginnen. Der Energieeffizienzberater spielt auch hier eine wichtige Rolle, da er die ordnungsgemäße Durchführung der Sanierungsmaßnahmen überwacht. Nur durch die Einhaltung aller Auflagen und die fristgerechte Durchführung der Maßnahmen stellst du sicher, dass die Förderung ausgezahlt wird.
Ein häufiges Problem sind Verzögerungen in der Umsetzung, die zu einer Reduzierung oder gar Streichung der Fördergelder führen können. Auch fehlerhafte Unterlagen beim Zwischenabruf können die Auszahlung verzögern.
Mit der richtigen Strategie die maximale Förderung sichern
Die Kombination aus gründlicher Planung, der richtigen Auswahl an Fördermitteln und einer termingerechten Umsetzung ist der Schlüssel, um bei deiner energetischen Sanierung die maximale Förderung zu erhalten. Gerade der rechtzeitige Austausch alter Gas- und Ölheizungen gegen klimafreundliche Alternativen kann dir hohe Zuschüsse sichern – seit 27. August 2024 auch für Vermieter von Einfamilienhäusern.