Die aktuellen Entwicklungen am Immobilienmarkt bieten Käufern günstige Gelegenheiten. Nach 2 turbulenten Jahren zeigt sich eine Stabilisierung bei den Bauzinsen, während Immobilienpreise vielerorts noch unter ihrem Höchststand liegen. Doch das Fenster könnte sich bald wieder schließen.
Herbst und Winter 2024 bieten ein attraktives Zeitfenster für Immobilienkäufer. Foto: ah_fotobox / stock.adobe.com
Stabile Zinsen und mancherorts erschwingliche Preise
Nach den starken Schwankungen der letzten Jahre hat sich das Zinsniveau für Baufinanzierungen auf einem moderaten Level eingependelt. Zehnjährige Darlehen bewegen sich aktuell zwischen 3 und 3,5 Prozent. Experten gehen davon aus, dass dieses Niveau bis ins Frühjahr 2025 Bestand haben wird – mit einer möglichen Seitwärtsbewegung. Damit bieten die aktuellen Konditionen eine attraktive Grundlage für Immobilienkäufer.
Zeitgleich hat sich das Preisniveau für viele Immobilien noch nicht vollständig von den Rückgängen der letzten Jahre erholt. Vor allem außerhalb der Großstädte ist Wohneigentum erschwinglicher geworden. Laut dem Wohnindex des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) müssen Familien heute einen geringeren Anteil ihres Einkommens für ein Eigenheim aufbringen als noch vor 2 Jahren. Doch: Erste Preisanstiege sind bereits sichtbar, insbesondere bei Neubauten und Eigentumswohnungen.
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Mietsteigerungen und Bauaktivität als Treiber
Ein weiterer Faktor, der den Immobilienkauf aktuell attraktiv macht, sind die steigenden Mietpreise. In den größten Städten Deutschlands sind diese in den letzten 12 Monaten um durchschnittlich 7,2 Prozent gestiegen. Für Käufer bedeutet das: Immobilien bleiben eine sinnvolle Alternative zur Miete – auch langfristig. Gleichzeitig stockt der Neubau weiterhin, was die Nachfrage nach Bestandsimmobilien zusätzlich anheizt.
Die Senkung des Leitzinses der Europäischen Zentralbank (EZB) im Oktober 2024 hat das aktuelle Bauzinsniveau nur marginal beeinflusst – Ähnliches dürfte auf die erwartete Leitzinssenkung im Dezember 2024 zutreffen. Langfristige Faktoren wie geopolitische Unsicherheiten und Entwicklungen in den USA könnten dafür sorgen, dass die Zinsen mittelfristig wieder steigen. Wer noch von den aktuellen Bedingungen profitieren will, sollte daher jetzt handeln.
Förderungen 2024 nutzen
Für 2024 sind zudem noch verschiedene Förderprogramme für den Hauskauf verfügbar – sowohl für Neubauten als auch für Bestandsgebäude in Verbindung mit einer Sanierung. Aber Vorsicht: Für die Neubauförderungen gilt bereits jetzt der neue Gebäudestandard EH 40 als Voraussetzung. Wer hingegen beispielsweise die KfW-Förderung Jung kauft Alt nutzen will, muss strenge Vorgaben bei der Sanierung einhalten.
Hinzu kommt: Wie es mit den Förderungen nach dem Ampel-Aus und der damit verbundenen unklaren Haushaltslage für 2025 nach den Neuwahlen im Februar kommenden Jahres weitergeht, ist mehr als ungewiss.
Handeln statt warten
Es lässt sich also festhalten, dass der Immobilienmarkt aktuell ein attraktives Zeitfenster für Käufer bietet. Während Zinswetten keine sichere Strategie sind, sprechen die stabilen Finanzierungskosten, die noch moderaten Immobilienpreise und die noch verfügbaren Förderungen für eine zeitnahe Entscheidung. Wer die Entwicklungen im Blick behält und gut vorbereitet ist, kann jetzt von den günstigen Rahmenbedingungen profitieren. Doch Vorsicht: Das Fenster bleibt nicht ewig offen.