Ratgeber

Darum kommen WEGs 2024 nicht um energetische Maßnahmen herum

Die ab 2024 verschärften Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) stellen viele Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) vor neue Herausforderungen. Mit klarem Vorgehen und den richtigen Förderungen kann die Umsetzung gelingen.

Warum ist eine energetische Sanierung innerhalb einer WEG jetzt besonders wichtig?

Seit Januar 2024 sind mit dem überarbeiteten Gebäudeenergiegesetz neue Vorgaben in Kraft getreten, die insbesondere für Wohnungseigentümergemeinschaften (WEGs) relevant sind. Eine der wesentlichen Änderungen betrifft den Austausch von Heizungen: Diese müssen jetzt zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das stellt viele Eigentümergemeinschaften vor neue Herausforderungen, da die notwendigen baulichen Maßnahmen oft hohe Kosten verursachen und auf breite Zustimmung der Eigentümer stoßen müssen.

Während Eigentümer eines Einfamilienhauses frei entscheiden können, wann sie sanieren möchten, ist dies in einer WEG oft komplizierter. Hier müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen, was zu Konflikten führen kann. Eigentümer, die hohe Kosten scheuen oder die Notwendigkeit nicht sofort einsehen, könnten Sanierungen blockieren – doch durch die neuen gesetzlichen Regelungen wird der Druck auf Eigentümergemeinschaften steigen.

Rechtlicher Hintergrund: GEG 2024 und das reformierte WEG-Recht

Seit der Reform des WEG-Rechts im Jahr 2020 sind bauliche Maßnahmen leichter umzusetzen, da nicht mehr alle Eigentümer zustimmen müssen. Die Änderungen des GEG 2024 verstärken jedoch den Druck: So müssen z.B. Heizungen, die ersetzt werden, zwingend den neuen Vorgaben entsprechen, was oft größere Investitionen erfordert.

Neben der Zustimmung der Eigentümer spielt auch die Kostenverteilung eine große Rolle: Die Reform ermöglicht es, dass nur diejenigen Eigentümer, die einer Maßnahme zustimmen, auch die Kosten tragen. Allerdings gibt es eine Ausnahme: Wenn eine Zweidrittelmehrheit vorliegt und die Maßnahmen effizient sind, müssen alle Eigentümer zahlen, sofern die Kosten nicht unverhältnismäßig hoch sind.

Mit dem neuen GEG und den erleichterten Abstimmungsregeln wird es für WEGs unumgänglich, sich aktiv mit energetischen Sanierungen auseinanderzusetzen, um langfristig die Energiekosten zu senken und den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.

Fördermöglichkeiten und Finanzierungswege 2024

Ein wichtiger Anreiz, energetische Maßnahmen in einer WEG zu beschließen, sind die verbesserten Fördermöglichkeiten. Seit 2024 gibt es umfangreiche staatliche Förderungen für energetische Sanierungen, die bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten abdecken können. Dies betrifft vor allem den Austausch von Heizungen gegen klimafreundlichere Alternativen wie Wärmepumpen.

Zusätzlich können Eigentümer Boni für besonders effiziente Maßnahmen erhalten. So gibt es einen Klima-Geschwindigkeitsbonus für den schnellen Austausch alter Heizsysteme sowie weitere Zuschüsse für Dämmungen und Fenstererneuerungen. Ein individuell erstellter Sanierungsplan kann die Fördersätze zudem deutlich erhöhen, was besonders für WEGs attraktiv ist, die umfassende Sanierungen planen​.

Um eine Sanierung erfolgreich zu finanzieren, sollten WEGs auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, Kredite aufzunehmen oder Sonderumlagen zu beschließen. Gerade für umfangreiche Maßnahmen sind solche Finanzierungswege oft unerlässlich, da die Rücklagen der Gemeinschaft meist nicht ausreichen.

Fazit: Energetische Sanierungen werden zur Pflicht – mit langfristigen Vorteilen

Die Verschärfungen im Gebäudeenergiegesetz 2024 machen energetische Sanierungen für WEGs praktisch unumgänglich. Auch wenn die Umsetzung komplex und kostenintensiv ist, bieten die erweiterten Fördermöglichkeiten Anreize. Die Reformen im WEG-Recht und die neuen Regelungen im GEG erleichtern es den Eigentümern, notwendige Entscheidungen zu treffen und diese im Sinne der Gemeinschaft zu finanzieren.

Durch staatliche Unterstützung und klar strukturierte Finanzierungspläne kann eine energetische Sanierung nicht nur gesetzeskonform, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sein.

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