Ratgeber

Hausmeisterservice: Aufgaben & Kosten

Kehrwoche oder Hausmeisterservice? In den meisten Mehrfamilienhäusern übernimmt ein Hausmeisterservice die Pflege und Reinigung – nicht mehr die Bewohner selbst. Unser Ratgeber zeigt, wofür ein Hausmeister zuständig ist und welche Kosten anfallen.

Hausmeisterservice: Das Wichtigste in Kürze

  • Aufgaben eines Hausmeisterservices: Gebäudereinigung (Treppenhaus, Keller), Gartenpflege, kleine Reparaturen am Haus.
  • In Eigentumswohnanlagen müssen die Kosten von allen Eigentümern getragen werden.
  • Bei Mietwohnungen können den Mietern nur die Kosten in Rechnung gestellt werden, die vertraglich vereinbart wurden.
  • Vorteil: Bewohner in Mehrfamilienhäusern müssen sich um nichts mehr kümmern, da die Arbeiten zuverlässig durch den Hausmeisterservice erledigt werden.
  • Hausmeisterkosten variieren und können nur auf Mieter umgelegt werden, wenn im Mietvertrag vereinbart.
  • Immobilienverwalter können bei der Suche nach professionellen Hausmeisterservices beziehungsweise Firmen unterstützen.

Welche Aufgaben übernimmt ein Hausmeisterservice im Mehrfamilienhaus?

Ein Hausmeisterservice fungiert als primärer Ansprechpartner und Berater für Bewohner bei Schadensfällen und übermittelt die entsprechenden Informationen an die Wohnungseigentümer. Darüber hinaus bietet er typischerweise folgende Dienstleistungen an:

  • Bereitstellung und Organisation der Müllcontainer zur Abholung sowie Reinigung des Bereichs nach der Entleerung
  • Betreuung und Instandhaltung der Tiefgarage oder Parkplätze
  • Durchführung des Winterdienstes
  • Durchführung kleinerer Reparaturen
  • Einhaltung der Hausordnung
  • Gartenpflege und -arbeiten
  • Pflege des Gebäudes
  • Reinigungsservice
  • Säuberung von Höfen und Gehwegen
  • Überwachung der Heizungsanlage und Koordination der Brennstofflieferungen
  • Wartung der Innen- und Außenbeleuchtung von gemeinschaftlich genutzten Räumen und Fluren
  • Wartung und Instandhaltung des Aufzugs

Es ist auch möglich, im Vertrag nur bestimmte Aufgaben festzulegen!

Administrations- und Verwaltungstätigkeiten fallen jedoch nicht unter die Zuständigkeit des Hausmeisters, sondern des Hausverwalters. Daher ist es bei Vertragsabschluss wichtig, dass alle Aufgaben, die der Hausmeisterdienst übernehmen soll, klar definiert sind und zeitliche Intervalle festgelegt werden.

Was ist der Unterschied zwischen einem Hausmeister und Facility Manager?

In größeren Gebäudekomplexen oder mehreren Mehrfamilienhäusern wird oft ein Facility Management anstelle eines Hausmeisterservices beauftragt. Im Gegensatz zum Hausmeisterservice umfasst das Facility Management auch Verwaltungsaufgaben. Der Facility Manager strebt nachhaltigen Werterhalt und Wertsteigerungen durch effiziente Bewirtschaftung des Gebäudes an.

Wie viel kostet ein Hausmeisterservice?

Franziska Bock vom Dachverband Deutscher Immobilienverwalter (DDIV) betont: „Die Größe des Objekts ist ausschlaggebend für den Preis. Je größer die Immobilie oder der angeschlossene Garten, desto mehr Zeiteinsatz wird der Hausmeisterservice für die Pflege aufwenden müssen. Der durchschnittliche Stundensatz für die Leistung eines Hausmeisterservices liegt derzeit bei rund 32,50 Euro.“

Grundsätzlich können die Kosten eines Hausmeisterdienstes je nach verschiedenen Faktoren erheblich variieren, darunter:

  • welche Aufgaben vom Hausmeisterservice übernommen werden,
  • die Ansprüche und Wünsche der Eigentümergemeinschaft,
  • die Größe des Grundstücks oder Gebäudes,
  • die technische Ausstattung des Hauses.

Hausmeisterservice in der WEG – Wohnanlage

In Mehrfamilienhäusern bedarf es einer Mehrheitsentscheidung der Eigentümergemeinschaft, um einen Hausmeisterservice zu beauftragen. Oftmals wird in der Teilungserklärung der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) festgelegt, wie die Kosten aufgeteilt werden. Anschließend beauftragt die Eigentümergemeinschaft die Hausverwaltung mit der Suche nach einem passenden Hausmeisterdienst. Hausverwalter, die mehrere Wohnanlagen betreuen, haben oft bereits gute und zuverlässige Hausmeisterservices für andere Mehrfamilienhäuser und können so schnell ein geeignetes Unternehmen finden.

Hausmeisterservice in Einfamilienhäusern

In einem Einfamilienhaus kann der Immobilieneigentümer selbst entscheiden, ob er einen Hausmeister oder einen Hausmeisterservice engagiert. Besonders im Winter wird diese Dienstleistung von älteren Hausbesitzern geschätzt, da sie so nicht selbst Schnee schieben müssen. Zudem können gelegentliche Einsätze des Hausmeisterdienstes im Sommer für Rasenmähen oder Unkrautjäten älteren Menschen helfen, länger in ihrem eigenen Zuhause zu bleiben.

Können die Kosten für den Hausmeisterservice auf Mieter umgelegt werden?

Wird in einem Mietshaus ein Hausmeisterservice beauftragt, stellt sich die Frage, wer die Kosten trägt. Ein Vermieter kann die Kosten nur dann über die Betriebskostenabrechnung auf seine Mieter umlegen, wenn dies im Mietvertrag vereinbart wurde. Ohne eine entsprechende Vereinbarung ist eine einseitige nachträgliche Änderung durch den Vermieter nicht möglich; vielmehr ist die Zustimmung der Mieter erforderlich.

Der Vermieter kann nur die Hausmeisterkosten umlegen, die durch regelmäßig anfallende Arbeiten entstehen. Dazu gehören:

  • Gartenpflege
  • Gebäudereinigung
  • Treppenhausreinigung
  • Winterdienst

Nicht umlagefähig sind hingegen:

  • Reparaturen
  • Verwaltungsarbeiten

Selbst die Kosten für die kleinste Reparatur müssen vom Immobilieneigentümer bezahlt werden. Denn die Instandhaltung und Instandsetzung einer Wohnung ist Eigentümersache.

Der Vermieter hat die alleinige Verantwortung dafür, welchen Hausmeisterservice er für sein Mietshaus wählt und welche Arbeiten dieser ausführen soll. Er ist dazu verpflichtet, kosteneffiziente Firmen zu engagieren. Sollte der Wohnungseigentümer sich bewusst für ein Unternehmen entscheiden, das deutlich über den üblichen Marktpreisen liegt, haben die Mieter das Recht, gegen die dadurch entstehenden überhöhten Nebenkosten vorzugehen.

Gerichte haben bisher unterschiedliche Ansichten darüber, wie hoch die Kosten eines Hausmeisterservices sein dürfen. Als wirtschaftlich und daher ortsüblich betrachten Gerichte oft Kosten bis zu rund 50 Cent pro Quadratmeter Wohnfläche und Monat. Wenn die Kosten deutlich darüber liegen, könnten sie als überhöht angesehen werden und somit nicht dem Gebot der Wirtschaftlichkeit entsprechen. In einem solchen Fall ist der Mieter nur verpflichtet, den angemessenen Kostenanteil zu zahlen.

Wie sollten Vermieter die Hausmeisterkosten im Mietvertrag regeln?

Vermieter, die eine Wohnung in einem Haus neu vermieten, sollten im Mietvertrag stets festhalten, dass die Kosten für einen Hausmeisterservice gemäß Betriebskostenverordnung umgelegt werden können, selbst wenn bisher kein Hausmeisterservice beauftragt wurde. Sobald ein solcher Service später in Anspruch genommen wird, können die Kosten ab diesem Zeitpunkt umgelegt werden.

Vermieter haben die Möglichkeit, bestimmte laufende Kosten auf ihre Mieter umzulegen. Hier ist ein Überblick über die umlagefähigen Nebenkosten.

So findest du einen guten Hausmeisterservice

Professionelle Immobilienverwaltungen, die Mehrfamilienhäuser betreuen, sind oft die besten Ansprechpartner, um einen guten Hausmeisterservice zu finden. Sie verfügen über eine Liste von Hausmeisterunternehmen, können wertvolle Empfehlungen geben, Kontakte vermitteln und Angebote einholen. Da Verwalter über Erfahrungen verfügen, ist das Risiko, an ein schlechtes Unternehmen zu geraten, eher gering.

FAQ – Hausmeisterservice: Aufgaben & Kosten

Haftet der Hausmeisterservice im Falle eines Unfalls?

Wenn der Hausmeisterservice beispielsweise für den Winterdienst zuständig ist und für das Schneeräumen verantwortlich gemacht wird, muss er über eine entsprechende Haftpflichtversicherung verfügen. Verletzt sich ein Passant aufgrund unzureichender Räumung und rutscht auf Glatteis vor dem Haus aus, greift die Betriebshaftpflicht des Unternehmens.

Falls jedoch die Eigentümer für diese Pflicht zuständig sind, muss die Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung der WEG die Kosten tragen. Vor Vertragsabschluss sollten Eigentümer daher sicherstellen, dass der Hausmeisterdienst über den entsprechenden Versicherungsschutz verfügt.

Was tun bei Unzufriedenheit mit dem Hausmeisterservice?

Bei Unzufriedenheit mit dem Hausmeisterservice sollten Eigentümer aktiv werden. Franziska Bock vom Dachverband Deutscher Immobilienverwalter (DDIV) empfiehlt, schriftlich zu mahnen, wenn Arbeiten nicht erledigt werden oder Fehlverhalten des Hausmeisters vorliegt. Nach der dritten Abmahnung ohne Besserung kann die Wohnungseigentümergemeinschaft den Vertrag kündigen. Die Abmahnung sollte von der Hausverwaltung verfasst werden und das bemängelte Verhalten klar beschreiben. Mieter haben auch die Möglichkeit, Fehlverhalten des Hausmeisters dem Wohnungseigentümer oder der Hausverwaltung zu melden.

Kehrwoche günstiger: Ist es dennoch sinnvoll, in Mehrfamilienhäusern einen Hausmeisterservice zu haben?

Für Mieter kann eine Kehrwoche kostengünstiger sein, sprich Reinigungs- und Winterdienstarbeiten selbst zu erledigen. Denn die Kosten für einen Hausmeisterservice können über die Betriebskostenabrechnung auf sie umgelegt werden, sofern dies im Mietvertrag festgelegt ist. Allerdings kann es in größeren Mehrfamilienhäusern zu Problemen und Konflikten kommen, wenn einige Mieter ihren vertraglichen Pflichten zur Kehrwoche nicht nachkommen. Aus Sicht eines Immobilieneigentümers ist es deshalb meist besser, einen Hausmeisterdienst zu beauftragen.

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